Änderungen im Bachelor Informatik (Version 2022)

Im Bachelor Informatik kommt eine neue Curriculums-Version. Das heißt, dass sich bestehende Studierende aussuchen können, ob sie auf die neue Version umsteigen oder ob sie in der alten Version bleiben. Man hat bis zum 31. Oktober 2025 Zeit, das Studium in der alten Version fertigzustudieren, das bedeutet, wenn ihr in Regelstudienzeit (fertig)studiert, bleibt euch genug Zeit. Wollt ihr jedoch umsteigen, so ist das möglich.

Eine wichtige Änderung ist, dass man im neuen Curriculum das (bisherige) „Ausprägungsfach“ nicht mehr explizit wählen muss. Stattdessen wählt man seine Lehrveranstaltungen im Rahmen des Curriculums aus; passen beim Abschluss die gewählten Lehrveranstaltungen zu einem bestimmten sogenannten „Schwerpunkt“, so kann man beim Abschluss ein „Label“ beantragen (zB. „Data Science“). Dieses entspricht also quasi dem bisherigen Ausprägungsfach; das SSC prüft dann, ob die Voraussetzung für das beantragte Label erfüllt sind und falls ja, lautet der Abschluss auf das beantragte Label. Passen die gewählten Lehrveranstaltungen zu keinem Label, so lautet der Abschluss nur auf „Informatik“.

Anstatt der bisherigen „Wahlmodulgruppen“ gibt es nun sogenannte „Themenbereiche“, auch „Cluster“ genannt. Das ist in erster Linie eine Änderung der Terminologie und weniger inhaltlicher Natur: Bisher waren die einzelnen Module und deren Lehrveranstaltungen explizit im Curriculum aufgeführt, nunmehr wird nur der Inhalt der Bereiche beschrieben. Die angebotenen Lehrveranstaltungen werden im Vorlesungsverzeichnis bekannt gegeben. Es ist aber davon auszugehen, dass die inhaltliche Ausrichtung und großteils sogar das Lehrveranstaltungsangebot zumindest vorerst relativ gleich bleiben werden, auch deshalb, weil die alten Curricula noch 3 Jahre weiter betrieben werden müssen.

An der Tatsache, dass man vor vertiefenden Lehrveranstaltungen der „Cluster“ die sogenannten „Gatekeeper-Lehrveranstaltungen“ absolvieren muss, ändert sich nichts. Auch die Gatekeeper selbst bleiben gleich, mit einer Ausnahme: Beim Cluster „Networks“ wurde die VU Cooperative Systems als Gatekeeper durch die neu geschaffene VU Foundations of Networked Systems ersetzt. Habt ihr Cooperative Systems aber bereits absolviert, so gilt das im Rahmen einer Übergangsregelung sowohl als Cooperative Systems als auch für die neue VU Foundations of Networked Systems (dh. ihr solltet die neue VU dann nicht mehr machen).

Möchte man einen speziellen „Schwerpunkt“ erreichen, gilt es, wie bereits oben geschrieben, gewisse Vorgaben bei der Wahl der Lehrveranstaltungen einzuhalten. Im Folgenden findet ihr die Änderungen nach Schwerpunkten aufgelistet.

Änderungen, die alle Schwerpunkte (ehemals „Ausprägungsfächer“) betreffen:

  • Bachelorarbeit mit 12 ECTS statt 15 ECTS
    Um Platz für das Erweiterungscurriculum zu machen, wurde das Softwarepraktikum mit Bachelorarbeit von 15 ECTS auf 12 ECTS verkleinert. 15 ECTS für die Bachelorarbeit waren bisher im Vergleich zu anderen Bachelorstudien verhältnismäßig viel, 12 entspricht hingegen der gängigen Praxis. Wieviel Arbeit ihr in eure Bachelorarbeit hineinsteckt, bleibt natürlich weiterhin euch überlassen :-)

    Habt ihr die Bachelorarbeit bereits mit 15 ECTS gemacht, so könnt ihr die „überschüssigen“ 3 ECTS nun im Modul „Erweiterung“ verwenden. Durch die Umstellung verliert ihr also nichts!

Aufbau des Studiums für Studierende, die kein Label erreichen möchten (bisher ugs. „Informatik Allgemein“)

  • Modul W1 Vertiefung (30 ECTS)
    Hier könnt ihr, wie bisher bei den Wahlmodulgruppen, Lehrveranstaltungen aus den Themenbereichen (Clustern) wählen. Folgende Cluster stehen zur Verfügung:
    • Algorithms
    • Computer Graphics
    • Data Analysis
    • Information Management & Systems Engineering
    • Internet Computing & Software Technologies
    • Medical Informatics (das bisherige „Medizininformatik“)
    • Digital Media Technologies (das bisherige „Medieninformatik“)
    • Networks
    • Parallel Computing
    • Security (NEU!)
    Hier gibt es eine große Verbesserung für euch: Die Lehrveranstaltungen, die ihr wählt, müssen nur mehr aus mindestens 2 verschiedenen Clustern stammen. Das heißt: Es müssen nur mehr mindestens 2 verschiedene Gatekeeper (statt bisher 5) absolviert werden (ihr könnt natürlich trotzdem mehr machen).
     
  • Einführung eines Erweiterungscurriculums bzw. Modul W2 Erweiterung
    Es ist nun endlich möglich, ein Erweiterungscurriculum im Rahmen des Bachelors Informatik zu absolvieren.

    Bei der Wahl des Erweiterungscurriculums habt ihr kaum Einschränkungen, ihr könnt also das aussuchen, worauf ihr Lust habt. Die einzige Einschränkung ist, dass das EC „fachfremd“ sein muss. Das bedeutet, es ist insbesondere nicht zulässig, das EC Computational Thinking zu wählen. Hat euer gewähltes Erweiterungscurriculum einen Umfang von mehr als 15 ECTS, so „verliert“ ihr die überzähligen ECTS-Credits, die meisten EC haben aber ohnehin einen Umfang von 15 ECTS. Eine Liste der Erweiterungscurricula findet ihr hier.

    Möchtet ihr kein Erweiterungscurriculum absolvieren, könnt ihr stattdessen Informatik-Lehrveranstaltungen (also Lehrveranstaltungen eines beliebigen Clusters, sofern ihr die jeweiligen Gatekeeper-Lehrveranstaltungen absolviert habt) oder Lehrveranstaltungen der Erweiterungslisten machen. Diese Erweiterungslisten enthalten, neben Lehrveranstaltungen der SPL 5, auch von der Studienprogrammleitung genehmigte Lehrveranstaltungen anderer Fakultäten oder Universitäten, welche zu Informatik passen – sie vergrößern somit die Auswahl der wählbaren Lehrveranstaltungen.

Bei der Wahl eurer Lehrveranstaltungen solltet ihr allerdings etwas in die Zukunft schauen:
Aufgrund der neuen Struktur wäre es theoretisch möglich, mit Hilfe der Module W1 und W2 alleine im Bachelor bis zu 39 ECTS aus nur einem Cluster zu wählen. Tatsächlich stehen pro Cluster aktuell aber nur rund 30 ECTS zur Verfügung. Über nicht regelmäßig angebotene Lehrveranstaltungen (die bisherigen sogenannten „Advanced Topics“) oder Mitbelegungen an anderen Universitäten mag es (zumindest teilweise) möglich sein, dies im Bachelor tatsächlich so zu studieren.
ABER: Euch sollte klar sein, dass ihr – sofern ihr den Master auch an der Uni Wien machen wollt – dann manche Ausprägungen (Data Science, Scientific Computing o.ä.) ggf. nicht mehr machen könnt, weil es nicht mehr genügend Lehrveranstaltungsangebot in einem bestimmten Schwerpunkt gibt. Es gilt natürlich auch weiterhin, dass man Lehrveranstaltungen, die man bereits im Bachelor absolviert hat, nicht noch einmal im Master machen (oder anerkennen lassen) darf. („Informatik Allgemein“ ist für euch aber natürlich weiterhin offen.)

Aufbau des Schwerpunkts Scientific Computing

Um beim Abschluss das Label Scientific Computing beantragen zu können, müssen beliebige Lehrveranstaltungen folgender Fachbereiche („Cluster“) gewählt werden:

  • 18 ECTS aus dem Cluster Parallel Computing
  • 18 ECTS aus dem Cluster Algorithms
  • 6 ECTS aus dem Cluster Data Analysis (dies wird in der Regel die Gatekeeper-Lehrveranstaltung Foundations of Data Analysis sein)
  • 3 ECTS können komplett frei gewählt werden (sie dürfen natürlich auch aus diesen Clustern oder der Erweiterungsliste stammen)

Bis zu 6 ECTS können außerdem statt aus Parallel Computing oder Algorithms aus der Erweiterungsliste Scientific Computing gewählt werden. Diese enthält vor allem Lehrveranstaltungen, die zwar fachlich zu Scientific Computing passen, jedoch meistens nicht von unserer Fakultät angeboten werden. (Dabei ist irrelevant, ob die von der Erweiterungsliste gewählte Lehrveranstaltung eher zu Algorithms oder zu Parallel Computing passt.)

Summa summarum können also 3 ECTS frei und bis zu 6 ECTS „freier“ als bisher gewählt werden.

Aufbau des Schwerpunkts Data Science

Um beim Abschluss das Label Data Science beantragen zu können, müssen beliebige Lehrveranstaltungen folgender Fachbereiche („Cluster“) gewählt werden:

  • 18 ECTS aus dem Cluster Data Analysis
  • 6 ECTS aus dem Cluster Information Management & Systems Engineering
  • 6 ECTS aus dem Cluster Algorithms
  • 12 weitere ECTS können in beliebiger Kombination aus einer der folgenden Listen gewählt werden:
    • Cluster Data Analysis
    • Cluster Information Management & Systems Engineering
    • Cluster Parallel Computing
    • Erweiterung Data Science
  • 3 ECTS können außerdem komplett frei gewählt werden (sie dürfen natürlich auch aus diesen Clustern oder der Erweiterungsliste stammen).

Aufbau des Schwerpunkts Medizininformatik

Um beim Abschluss das Label Medizininformatik beantragen zu können, müssen beliebige Lehrveranstaltungen folgender Fachbereiche („Cluster“) gewählt werden:

  • 18 ECTS aus dem Cluster Medical Informatics (bisher „Wahlmodulgruppe Medizininformatik“)
  • 12 ECTS aus dem Cluster Data Analysis
  • 6 ECTS aus dem Cluster Information Management & Systems Engineering
  • 6 ECTS aus dem Cluster Digital Media Technologies (bisher „Wahlmodulgruppe Multimedia“)
  • 3 ECTS können komplett frei gewählt werden

Neu ist außerdem, dass der Cluster Medical Informatics nicht mehr nur Studierenden des Schwerpunkts Medizininformatik offen steht, sondern von allen Studierenden besucht werden kann. (Das trifft allerdings nur auf den Bachelor zu.)

Aufbau des Schwerpunkts Medieninformatik

Um beim Abschluss das Label Medieninformatik beantragen zu können, müssen beliebige Lehrveranstaltungen folgender Fachbereiche („Cluster“) gewählt werden:

  • 18 ECTS aus dem Cluster Computer Graphics
  • 18 ECTS aus dem Cluster Digital Media Technologies (bisher „Wahlmodulgruppe Multimedia“)
  • 6 ECTS aus der Erweiterungsliste für Medieninformatik
  • 3 ECTS können komplett frei gewählt werden

Links

Dieser Text erschien ursprünglich am 31. Mai 2022 als Aussendung per E-Mail an alle Studierenden.

Neuen Kommentar hinzufügen

Eingeschränktes HTML

  • Erlaubte HTML-Tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.